Bertelsmann-Stiftung setzt auf Neiddebatte
Berlin (PVS Verband), 17. Februar 2020. Nach der heute von IGES im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung publizierten Studie „Geteilter Krankenversicherungsmarkt – Risikoselektion und regionale Verteilung der Ärzte“ leisten die Gütersloher einen weiteren Beitrag zur sozialen Spaltung durch Anheizen einer stigmatisierenden Neiddebatte, sagt Stefan Tilgner, geschäftsführendes Mitglied im Vorstand des PVS Verbandes.
So könne der Beitragssatz der GKV um 0,6 Prozentpunkte gesenkt werden, wenn nur alle heute
Privatversicherten in die GKV einbezogen würden. Voraussetzung ist allerdings, dass alle heutigen PKV-Mehrvergütungen zu Lasten der medizinischen Infrastruktur - und damit des Versorgungsangebotes insgesamt - ersatzlos gestrichen würden. Jedoch räumt die Studie selbst ein, dass es sich um eine „rein rechnerische Schätzung“, um „hypothetische Finanzierungseffekte“ und somit letztlich um ein „nicht realistisches, umsetzungsnahes Szenario“ handelt.
„Kaum zwei Wochen nach Veröffentlichung der Ergebnisse der Wissenschaftlichen Kommission für ein modernes Vergütungssystem (KOMV), die einer Vereinheitlichung der in Deutschland gewachsenen Dualität aus GKV und PKV erneut eine deutliche Absage erteilt haben, wirken die plakativen Aussagen von Bertelsmann geradezu wie ein letzter, verzweifelter Versuch, die Idee der Einheitsversicherung zurück in die öffentliche Debatte zu führen, so Tilgner abschließend.
Der PVS Verband vertritt als Dachorganisation von bundesweit 11 Privatärztlichen Verrechnungsstellen, die als ärztliche Gemeinschaftseinrichtungen das privatärztliche Honorarmanagement im Auftrag ihrer Mitglieder übernehmen, die berufspolitischen Interessen von mehr als 25.000 niedergelassenen Ärzten, Zahnärzten und leitenden Krankenhausärzten.
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